Kommunalwahl Bonn 2025

Häufige Fragen

• Warum brauchen Muslime in Bonn einen Wählerkreis?

  Weil unsere Anliegen seit Jahren überhört werden. Ob muslimische Bestattungen, Diskriminierung, Bildung oder Teilhabe – wir erleben, dass viele Entscheidungen über uns getroffen werden, aber selten mit uns. Eine eigene Wählergemeinschaft bedeutet: Wir nehmen unser Schicksal selbst in die Hand. Demokratisch, organisiert und sichtbar. Für unsere Rechte, unsere Familien und unsere Stadt.

• Warum hängt ihr Plakate zu Gaza auf?

  Wir sind eine Wählergemeinschaft in Bonn, die sich für Menschenrechte, Teilhabe und Vielfalt einsetzt. Als UN-Stadt hat Bonn eine besondere Verantwortung, sich klar für Völker- und Menschenrechte zu positionieren. Mit unseren Plakaten möchten wir:

  • Solidarität zeigen: Eine offizielle Stellungnahme der Stadt zur humanitären Lage in Gaza im Einklang mit den Prinzipien der UN anregen.

  • Dialog fördern: Einen runden Tisch zwischen palästinensischen Vereinen, Hilfsorganisationen und der Stadt ins Leben rufen.

  • Unterstützung vor Ort verbessern: Mehr soziale und kulturelle Teilhabeangebote für palästinensische Bonner*innen schaffen, z. B. durch Integrationsprojekte, Sprach- und Beratungsangebote.

  • Bildung & Aufklärung stärken: Veranstaltungen und Ausstellungen zu den humanitären Folgen des Konflikts organisieren – gemeinsam mit Schulen, Museen und zivilgesellschaftlichen Gruppen.

  Uns geht es nicht um Symbolpolitik, sondern um konkrete Maßnahmen, die Bonn lokal ergreifen kann, um Menschen zu unterstützen und für Frieden und Gerechtigkeit einzustehen.

• Vertretet ihr nur religiöse Themen oder auch soziale und politische Anliegen?

  Unsere Wählergemeinschaft steht nicht nur für religiöse Belange – wir setzen uns für alle sozialen und politischen Themen ein, die unser Leben in Bonn betreffen. Dazu gehören Bildung, Integration, Chancengleichheit, bezahlbarer Wohnraum, Jugendarbeit, Diskriminierungsschutz und mehr. Unser Fokus liegt auf kommunaler Ebene, dort wo wir direkt mitgestalten und etwas bewegen können – gemeinsam, mit muslimischen Werten und gesellschaftlicher Verantwortung.

• Wie kann ich mitmachen, wenn ich keine politische Erfahrung habe?

  Du brauchst keine politische Erfahrung – nur Herz, Interesse und den Wunsch, etwas zu bewegen. Ob du Flyer verteilst, Veranstaltungen unterstützt, Inhalte teilst oder einfach in deinem Umfeld aufklärst: Jede Hilfe zählt! Wir bieten Schulungen, Treffen und Austausch, damit du dich sicher fühlst. Politik beginnt mit dem ersten Schritt – und den gehen wir gemeinsam.

• Was passiert, wenn wir in den Stadtrat oder Integrationsrat gewählt werden?

  Wenn wir gewählt werden, können wir unsere Anliegen direkt einbringen, Anträge stellen, mitentscheiden und politische Prozesse mitgestalten – statt nur zuzusehen. Im Integrationsrat vertreten wir gezielt migrantische Perspektiven, im Stadtrat nehmen wir direkten Einfluss auf Entscheidungen, die unser tägliches Leben betreffen: Bildung, Stadtentwicklung, Friedhöfe, Jugendangebote u. v. m. Kurz: Wir machen muslimische Stimmen hörbar und wirksam – mit Verantwortung.

• Ich will nur helfen, aber nicht kandidieren – geht das?

  Ja, natürlich – und das ist sogar sehr wertvoll! Nicht jeder muss kandidieren. Du kannst auf viele andere Arten unterstützen: beim Flyerverteilen, in der Organisation, beim Übersetzen, in Social Media, durch Spenden oder einfach, indem du Menschen in deinem Umfeld motivierst. Jede helfende Hand ist ein Teil unserer gemeinsamen Verantwortung.

• Wie steht ihr zu anderen Parteien und Moscheeverbänden?

  Wir sind offen für Zusammenarbeit mit allen Parteien, Initiativen und Moscheeverbänden, die unsere ethischen Werte und politischen Interessen teilen. Unser Ziel ist keine Abgrenzung, sondern eine starke, respektvolle Stimme aus der muslimischen Community heraus. Wo gemeinsame Ziele bestehen, arbeiten wir konstruktiv zusammen – unabhängig von Partei oder Verband.

• Können auch Nicht-Muslime euch unterstützen?

  Ja, natürlich! Unsere Wählergemeinschaft steht für Gerechtigkeit, Teilhabe und respektvolles Miteinander – Werte, die alle Menschen guten Willens verbinden. Ob Muslim oder nicht: Wer unsere Ziele teilt und eine vielfältige, faire Stadt Bonn unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. Gemeinsam bauen wir Brücken – für eine Stadt, die niemanden zurücklässt.

• Ist es islamisch überhaupt erlaubt, an Wahlen teilzunehmen oder politisch aktiv zu sein?

  Diese Frage bewegt viele – und wir verstehen die Bedenken. Besonders dann, wenn Parteien Positionen vertreten, die mit unseren islamischen Werten nicht vereinbar sind. Genau deshalb haben wir unseren unabhängigen Wählerkreis gegründet: damit wir nicht Parteien „unterstützen“ müssen, sondern selbst aus unserer Community heraus sprechen und handeln können.

  Wir streben keine Macht oder große Posten an – sondern wollen unsere Stimmen hörbar machen und für unsere Rechte eintreten, mit Verantwortung und Würde.

  Alhamdulillah: Heute finden wir Halal-Fleisch in Supermärkten, wir können offen beten, Moscheen besuchen und unsere Angehörigen nach islamischen Riten bestatten. Aber diese Rechte sind nicht vom Himmel gefallen – sie wurden erkämpft, Schritt für Schritt, durch Engagement, Dialog und politische Teilhabe.

  Und es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es so bleibt. Was einmal gewonnen wurde, kann auch wieder verloren gehen – wenn wir passiv bleiben.

  Darum sagen wir:
  Wenn Allah dir Verstand, Kraft, Gesundheit und Freiheit gibt – dann ist das nicht nur ein Geschenk, sondern auch eine Amanah (Verantwortung).

  Politische Teilhabe ist kein Widerspruch zum Islam – sie ist ein Mittel, um Gutes zu bewirken, Unrecht abzuwehren und für Gerechtigkeit einzustehen.
  Nicht um einer Partei willen – sondern um Allahs willen, für unsere Familien, unsere Kinder und die Zukunft der Muslime in diesem Land.

• Was unterscheidet euren Wählerkreis von klassischen Parteien?

  Wir sind keine klassische Partei mit Ideologien, Karrierezielen oder Parteibuch – wir sind eine Gemeinschaft, entstanden aus der Zivilgesellschaft Bonns.
  Unser Ziel ist nicht Macht, sondern Mitbestimmung, Sichtbarkeit und Gerechtigkeit.
  Wir vertreten unsere Anliegen direkt – ohne Umwege, ohne Fraktionszwang. Wir sprechen aus der Lebensrealität der Familien, Jugendlichen und Seniorinnen und Senioren in unserer Stadt.
  Während klassische Parteien oft Eingeständnisse machen müssen, bewahren wir unsere Prinzipien – mit Klarheit, Verantwortung und dem festen Willen, das Gemeinwohl in Bonn zu stärken.
  Wir sind kein politisches Experiment, sondern eine notwendige Antwort auf jahrelanges Überhörtwerden.
  Und: Wir stehen füreinander ein – nicht für Posten, sondern für unsere Stadt, für Teilhabe und für eine gerechte Zukunft.

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